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Beschreibung

1-CD mit 104-seitigem, gebundenem Booklet (Luxusausführung). 35 Einzeltitel. Spieldauer: 88:74. ‚Schlager im Spiegel der Zeit – 1959‘ Eine schöne, schöne Zeit Jeden Freitag traf sich seit Mitte der 50er Jahre in Hamburg ein Kegelclub. Das war nichts Besonderes und hätte nicht zu einem Artikel in …

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1-CD mit 104-seitigem, gebundenem Booklet (Luxusausführung). 35 Einzeltitel. Spieldauer: 88:74. ‚Schlager im Spiegel der Zeit – 1959‘ Eine schöne, schöne Zeit Jeden Freitag traf sich seit Mitte der 50er Jahre in Hamburg ein Kegelclub. Das war nichts Besonderes und hätte nicht zu einem Artikel in der Zeitschrift ‚Leg auf‘ geführt, wenn es sich bei den Teilnehmern nicht um die Crème der Schlagerproduzenten und -autoren im Norden gehandelt hätte. Sinnigerweise nannten sich die Clubmitglieder ‚Schnulzentreu‘, und was sie bewegte, faßte das in Radio- und Plattenläden ausgelegte Heft 1959 so zusammen: „Schlagermacher sind – mit Ausnahmen – Auftragsschreiber. Rock-Schluchzer, Heidekitsch, Fernwehseufzer, halbpolitische Wehmutslieder, Liebes-, Bier- und Schunkelschnulzen – das Publikum gilt als Auftraggeber. Kommt heute eine neue ‚Masche‘ an, dann ziehen morgen hundert Schlagerspezialisten nach.“ Sie beschworen mit ihren Kreationen eine heile und sorgenfreie Welt. Und sie waren sich einig, daß die Zielgruppe, es ’schön‘ haben wollte (Oh, das wär‘ schön). Damit sie sich nicht gegenseitig ins Gehege kamen, stimmten sich die ‚Schnulzengetreuen‘ beim Kegeln ab. Unter ihnen: Werner Cyprys, Ralf Arnie, Lotar Olias, Ernst Bader, Franz Josef Breuer, Bert Kaempfert, Karl Golgowsky, Peter Mösser und andere. Peter Mösser formulierte im Ivo-Robic-Hit Morgen auch die Zeilen, in die beim Rückblick aufs Jahrzehnt alle einstimmen konnten: „War es doch eine schöne, schöne Zeit!“ Von einem Schlagerkartell zu sprechen ginge bei den Kegelbrüdern zu weit. Das hatte aber an anderer Stelle längst Kurt Feltz (14. April 1910 – 2. August 1982) aufgezogen. Die Attacken des ‚Hör Zu‘-Chefredakteurs Eduard Rhein waren nicht ohne Wirkung geblieben. Im Februar 1959 hatte Rhein den WDR so weit unter Druck gesetzt, daß der die Quote der Feltz-Titel im Sender ermittelte und eine Gutachter-Kommission einsetzte, um die Korruption des Schlagermachers zu untersuchen. Unter den vier honorigen Herrschaften, die die Feltz-Geschäfte untersuchen sollten, befanden sich hochkarätige Leute wie Dr. Karl Korn, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und Dr. Otto Benecke, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Max-Planck-Gesellschaft in Göttingen. Die Luft wurde immer dünner für den Kölner Schlagermacher. Deshalb kam es seinen Wünschen entgegen, daß er bei der GEMA Freunde hatte, die wie er auch Schlager schrieben und Radio-Verbindungen pflegten. Man fand einen einfachen Trick, der schon in den USA funktioniert hatte: Die Produktionen wurden unter Pseudonymen veröffentlicht. Und damit niemand Verdacht schöpfte, spielte einer der Beteiligten zum Beispiel beim Hessischen Rundfunk Feltz-Titel, und der ließ dafür beim WDR die Schlager des hessischen Kollegen ins Programm rücken. Eine schmutzige Hand wusch die andere, und man verdiente fröhlich weiter. Die Kripo kann nichts finden Aber auch schon 1959 mobilisierte solch Gebaren die Justiz. Wer auch immer Feltz angezeigt hatte, der Kölner Staatsanwalt nahm den Vorwurf ernst: unlauterer Wettbewerb und Bestechung. Eines Tages wurden die Büro- und Firmenräume des Schlagerfabrikanten durchsucht. Allerdings trafen die Ermittler auf einen versierten Gegner. Kurt Feltz fühlte sich so sicher, daß er den Staatsanwalt in seinem nächsten Schlager verspottete. Im Kriminal-Tango heißt es im Refrain: „Doch die Kripo kann nichts finden!“ Für den normalen Schlagerfan war das eine Zeile wie jede andere auch, für den Staatsanwalt ein Ärgernis und für Feltz ein kleiner Triumph. Erst 1963 wurde sein Imperium vom ‚Spiegel‘ (‚Das Kartell der Schlagermacher‘) gründlich durchleuchtet, und er und seine Kartellbrüder kamen öffentlich an den Pranger. Da hatte er aber längst seine Villa in der Schweiz und brauchte keine Kungelgeschäfte mehr. Die Filz-Geschäfte beschränkten sich schon lange nicht mehr nur auf Radiosendungen. Was die ‚Hör Zu‘, die den Fall Feltz ja publik gemacht hatte, besonders erboste, waren außer dem ‚Filmkarussell‘ Fernseh-Sendungen wie ‚Hart auf hart‘ und ‚Potpourri der guten Laune‘, in denen die rheinische Frohnatur Feltz sich ausgetobt hatte. Das Fernsehen bekam jetzt für die Bundesrepublik eine immer größere Bedeutung. In Bonn war die Entscheidung für ein zweites Programm gefallen. Waren im Dezember 1958 noch 1 Million Apparate angemeldet, verdreifachte sich diese Zahl während des Jahres 1959. Lieblingssendungen der Zeit hießen ‚Heute abend Peter Frankenfeld‘ und ‚Ein Platz für Tiere‘ mit dem Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek. Die aus Amerika angekaufte ‚Perry Como Show‘ kam dagegen bei der Mehrheit nicht an und wurde im Nachmittagsprogramm plaziert. Amerika lieferte auch an die Kinos Hollywood-Konfektions…

EAN:4000127171894

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