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Beschreibung

Im Frühjahr 1976 klettert der Preis für Super-Benzin auf damals unglaubliche 99,9 Pfennig. Nur gut, daß es für die Autofahrer seit dem Januar des Jahres zur Pflicht wird, ihre Sicherheitsgurte anzulegen, die sie daran hindern, an die Decke zu gehen. Wie man hingegen besonders schnell ohne Treibst…

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Im Frühjahr 1976 klettert der Preis für Super-Benzin auf damals unglaubliche 99,9 Pfennig. Nur gut, daß es für die Autofahrer seit dem Januar des Jahres zur Pflicht wird, ihre Sicherheitsgurte anzulegen, die sie daran hindern, an die Decke zu gehen. Wie man hingegen besonders schnell ohne Treibstoff ans Ziel kommt, beweist Rosi Mittermaier: Bei den olympischen Winterspielen in Innsbruck erreicht sie auf ihren optimal gewachsten Skiern zwei Gold- und eine Silbermedaille. Und dann ist wieder Stillstand: Ein landesweiter Streik in der bundesdeutschen Druckindustrie staut für vierzehn Tage den Informationsfluß. In diese etwas statische Stimmung bringt die erste Langspielplatte von Volker Lechtenbrink eine gute Portion Bewegung. Man hat das Gefühl, daß dieses Album genau zur rechten Zeit kommt. Es wird mit großer Begeisterung aufgenommen. Eigentlich war es die Idee von Produzent und Sänger Knut Kiesewetter, die unnachahmliche Stimme des vielbeschäftigten Schauspielers in Vinyl zu pressen. Bei einer Veranstaltung der SPD zur Bundestagswahl 1972 hatten die beiden Freunde zusammen mit Drafi Deutscher einen Auftritt als Hintergrundsänger. Man gab zu vorgerückter Stunde und in feucht-fröhlicher Stimmung den Drifters-Song Save The Last Dance For Me zum Besten. Da wurde der Einfall geboren, eine Schallplatte zu produzieren. Doch dies blieb vorerst nur ein Scherz. Aber dann nimmt das musikalische Abenteuer markante Konturen an, als nämlich Volker vorschlägt, die Texte des von ihm bewunderten amerikanischen Sängers Kris Kristofferson ins Deutsche zu übertragen. Als dafür kein passender Interpret gefunden wird,  erinnert man sich jenes Jux-Auftrittes, und nun liegt es an Volker, die gefühlvollen Melodien hiesigen Genießern schmackhaft zu machen. Die Zutaten für einen appetitlichen Ohrenschmaus bereiten Knut Kiesewetter und John O`Brien-Docker leichtverdaulich zu und servieren ihn dann einem staunenden Publikum. Auf die Frage, warum ihm gerade die Lieder von Kris Kristofferson so außergewöhnlich gefallen würden, antwortet Volker Lechtenbrink 1976 dem Branchen-Magazin ‚Musik-Informationen‘ in einem Interview: „Ich mag sie einfach. Viele der Stimmungen und Gefühle, die Kristofferson musikalisch beschreibt, kenne ich auch von mir. Deshalb haben meine Texte oft einen biographischen Bezug. Wie die von Kristofferson auch.“ ‚Der Macher‘ heißt das Album, und die gleichnamige Single kommt am 26. April 1976 in die Hitparade. Das Erstlingswerk hat Charakter, klingt durch und durch persönlich. Die unbekümmerte Art der Interpretation verleiht den Titeln eine ungewohnte Nähe und bewirkt den Erfolg. Entstanden ist eine Musik mit herzlichem Ton und ganz persönlicher Note. Selbst die bissige, im respektlosen Zerfleischen erprobte, gnadenlose Monatszeitschrift ‚Pardon‘ findet im Mai 1976 ausdrücklich viele positive Worte über den neuen Karriereschritt des Schauspielers: „Lechtenbrink hat die drei Dinge, die ein Volkssänger braucht – und in der Regel nicht besitzt: Stimme, Gelöstheit und hervorragende deutsche Übersetzung der Kristofferson-Reime.“ Im Dezember desselben Jahres erscheint eine weitere Langspielplatte. Sie wird einfach nur ‚Nr. 2‘ genannt und präsentiert Lieder des Teams Knut Kiesewetter, John O’Brien-Docker und Volker Lechtenbrink. Auf die Frage eines Journalisten nach Gesangsunterricht sagt Volker Lechtenbrink dem ‚Hamburger Abendblatt‘ im Januar 1977: „Ich will mir doch meine falschen Töne nicht kaputtmachen. Gelernt habe ich nur vom Zuhören bei der Plattenproduktion und so …“ Im selben Monat fragt ihn ‚Die Welt‘, ob er sich als Sänger bezeichnen würde. Antwort: „Nein. Obwohl es eine Menge Leute gibt, die schlechter singen als ich …“ An anderer Stelle des Artikels äußert er sich über die Art der Musik: „Obwohl ich einige Texte selbst schreibe, bin ich kein Liedermacher. Ich erfülle keine sozialkritischen oder gagigen Ansprüche, sondern singe in Richtung Country-Song.“ Im Januar 1977 kommt es dann zu ersten Konzertauftritten, über die der Interpret in einem Zeitungsartikel sagt: „Vorher hatte ich ganz schönes Hosenschlottern. Und wenn’s danebengegangen wäre, dann hätte ich mich nach Friesland abgesetzt und drei Tage gesoffen. Aber ich bin ja wohl ein Glückskind …“ Doch die Redakteure finden Worte der Begeisterung für die Darbietungen: „Lechtenbrink lieferte ein rundes zweistündiges Programm, das nie langweilig war und trat mutig den Gegenbeweis zu der oft als Entschuldigung vertretenen These an, die deutsche Sprache vertrage sich nicht mit Pop- und Folkmusik.“

EAN:4000127163776

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