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(2001 / JUBE) 22 Titel Dr. Jazz Collection Swing – Hot Club Parade – Swing im besetzten Paris 1939-43 (CD) Die ‚Geheimen Mitteilungen‘ von Dietrich Schulz Köhn stellen ein besonderes ‚Husarenstückchen in der kontinentaleuropäischen Swinggeschichte dar. Zu einer Zeit, als in Deutschland das Abhöre…

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(2001 / JUBE) 22 Titel Dr. Jazz Collection Swing – Hot Club Parade – Swing im besetzten Paris 1939-43 (CD) Die ‚Geheimen Mitteilungen‘ von Dietrich Schulz Köhn stellen ein besonderes ‚Husarenstückchen in der kontinentaleuropäischen Swinggeschichte dar. Zu einer Zeit, als in Deutschland das Abhören von sogenannten ‚Feindsendern‘ auf höchsten Befehl verboten, Jazz als angebliche Niggermusik‘ verpönt und der Nachschub an ausländischen Swing und Jazzplatten unterbrochen ist, berichtet ein deutscher Oberleutnant aus dem besetzten Paris. aus Belgien und Holland über die dort immer noch aktive Swingszene. Die thermokopierten Blätter kursieren unter der Hand und werden von Gleichgesinnten mit Ungeduld erwartet. Kein Zweifel, der Mann hat Mut, schreibt er doch über ein Thema, über das in der ‚reichsdeutschen‘ Presse bestenfalls negativ und mit abfälligen Bemerkungen gesprochen wird. Er bewegt sich mit seiner deutschen Offiziersuniform mitten in Gesellschaft französischer Musiker, leiht sich Anzüge von seinen französischen Freunden und kauft von überall her Schallplatten zusammen, die es in Deutschland längst nicht mehr oder überhaupt nicht zu kaufen gibt. Besonders fasziniert ist SchulzKöhn von der französischen ‚Swing’Serie, die von der Firma PatheMarconi herausgegeben, und die von seinem Freund, dem Maler und Zeichner Charles Delaunay, der gleichzeitig Vorsitzender des ‚Hot Club de France‘ ist. mit initiiert wird. Dietrich SchulzKöhn läßt keine Gelegenheit aus, um auf offiziellen Dienstreisen und bei Kurzurlauben in die Seinestadt zu fahren, um dort das Vereinsleben im ‚Hot Club de France‘ und mit seinen dortigen Musikerfreunden zu genießen. Ein reger Gedankenaustausch kommt zustande, den er in Form der ‚Geheimen Mitteilungen‘ vielen bekannten Swing und JazzEnthusiasten zukommen läßt. 1942 schreibt er seinen ‚Brief aus Paris‘ , der hierin Auszügen wiedergegeben wird: ‚(…) Das neue Heim des ‚Hot Club de France kannte ich noch nicht. Es befindet sich im Montmartre, also im Herzen des Vergnügungsviertels von Paris. Das Haus liegt in der Rue Chaptal im Garten; man kann dort also nach Herzenslust Platten spielen und musizieren. Und das tut man auch. Schon wenn man durch den Gang des Vorderhauses den Hof betritt, schallt einem aus den offenen Fenstern der Klang einer Armstrong oder LuncefordPlatte entgegen. Das ganze ist sehr originell ausgestattet, mit Platten, Instrumenten und humoristischen Zeichnungen, sowie den Namenszügen aller berühmten Solisten in verschiedenen Schriftarten und Farben. Der Keller dient als Proberaum zum Üben und als Versammlungsraum für ‚confrences‘ , und auch eine kleine Bar kann hier improvisiert werden. Nach gelungenen Konzerten und bei Gastspielen von berühmten Orchestern trifft sich hier alles, um zu diskutieren, zu trinken und zu spielen. Im Mittelpunkt der Rückwand befindet sich ein eingerahmtes Stück Wand, dass die Autogramme der berühmten Solisten trägt, die in Paris waren. Benny Carter steht neben Rex Stewart, Coleman Hawkins neben Dicky Wells und Bill Coleman neben Herman Chittison, Name an Name! Im ersten Stock hat Delaunay seinen Wohnund Arbeitsraum. Denn der Hot Club de France und Delauney sind ein und dasselbe… Dr. Jens-Uwe Völmecke

EAN:4040741018014

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