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1-CD mit 84-seitigem, gebundenem Booklet (Luxusausführung). 31 Einzeltitel. Spieldauer: 88:14. ‚Schlager im Spiegel der Zeit – 1956‘ Verwahrlosung im Wirtschaftswunderland Was die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘ dem neuen Jahr voraussagte, klang für viele beunruhigend: Die Tendenz zur ‚Verwahrlo…

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1-CD mit 84-seitigem, gebundenem Booklet (Luxusausführung). 31 Einzeltitel. Spieldauer: 88:14. ‚Schlager im Spiegel der Zeit – 1956‘ Verwahrlosung im Wirtschaftswunderland Was die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘ dem neuen Jahr voraussagte, klang für viele beunruhigend: Die Tendenz zur ‚Verwahrlosung und Verrohung‘ der Jungendlichen wurde als Gefahr für die Gesellschaft dargestellt, die ’schlimmer als die Atombombe‘ sei. Das Phänomen der ‚Halbstarken‘ sei auf das Versagen der Eltern zurückzuführen. Mit einem Mal war es vorbei mit der Harmonie im Wirtschaftswunderland. In den Fokus rückte die Jugend und deren Konfliktpotenzial in Bezug zur älteren Generation. Diese Entwicklung kam nicht unerwartet. Schon im Vorjahr hatte der James-Dean-Film ‚…denn sie wissen nicht, was sie tun‘ auch in deutschen Kinos gezeigt, wozu junge Leute imstande sind. Der Originaltitel ‚Rebel Without A Cause‘ gab den Tenor vor: Rebellion. Der Funke am Pulverfaß war von unerwarteter Seite gekommen: Eine Aufnahme des bislang wenig beachteten Country & Western-Musikers Bill Haley hatte 1955 als Schlußmusik für den Film ‚Saat der Gewalt‘ gedient. In Verbindung mit der im Film angeprangerten Aufsässigkeit der Jugend entwickelte das Lied Rock Around The Clock jetzt eine ungeahnte Sprengkraft. Plötzlich entdeckten die ‚Halbstarken‘ in den USA und in Europa eine neue Rolle für sich. Clevere Medienleute wußten das schnell in klingende Münze umzusetzen. In der Bundesrepublik lieferte der Autor und Regisseur Will Tremper ein Drehbuch ab, das deutlich an amerikanischen Vorbildern orientiert war. Der Film ‚Die Halbstarken‘ mit Horst Buchholz und Karin Baal in den Hauptrollen sollte zeigen: Auch wir haben jetzt einen James Dean und eine Natalie Wood, die sich nicht anpassen wollen. ‚Zum Kriminellen neigend‘ Eine Vier-Seiten-Geschichte in der populären Zeitschrift ‚Film und Frau‘ demonstrierte, daß es hier um ein anderes Kaliber als die ‚Mädels vom Immenhof‘ ging: „Wenn man in den letzten Monaten die mehr oder weniger alarmierend aufgemachten Berichte über ‚Jugendkrawalle‘ las, konnte man auf den Gedanken kommen, daß unsere Zeit mit einer besonders gewalttätigen, hemmungslosen, ja ausgesprochen zum Kriminellen neigenden jungen Generation geschlagen sei.“ Und das für ein bürgerliches Publikum gemachte Blatt, das die Gesellschaft der 50er Jahre in allen Facetten beschrieb, entdeckte tatsächlich eine Eskalation: „Früher hängten die ‚Halbstarken‘ den Denkmälern ihrer Landesväter Nachtmützen oder Grabkränze übers Haupt… – heute lehren Film und Groschenliteratur sie weit kompliziertere und weniger harmlose Dinge. Und die Publicity, die ihrem Tun und Treiben zuteil wird, steigert den irregehenden Ehrgeiz der jungen Helden vollends ins Ungemessene.“ Zur Publicity trug nicht wenig die neue Zeitschrift ‚Bravo‘ bei, die 1956 James Dean und Horst Buchholz – von jetzt an auch immer wieder auf ihrer Titelseite – als Idole für die Jugend feierte. Sogar Elvis Presley tauchte in diesem Jahr bereits auf dem Heftcover auf. Die drei wurden von Jahr zu Jahr mehr beachtet – Bill Haley, der die Jugend auf die Straße bewegte, fand auf dem Titelblatt dagegen erst 1958 (und nur einmal!) statt. Vielleicht gerade wegen des Aufsehens, das er erregte. Im September startete der Rock’n’Roll-Film ‚Außer Rand und Band‘ mit Bill Haleys Comets in der Hauptrolle in deutschen Kinos. Die ‚Halbstarken‘ waren jetzt nicht mehr zu halten. Zum Beispiel in Gelsenkirchen, wo Hunderte von Jugendlichen nach Aufführungen des Filmes vom 9. bis 15. November den Verkehr blockierten und sich Straßenschlachten mit der Polizei lieferten. Zwei Wochen später zogen laut lokalen Presseberichten Tausende von „Halbstarken in genieteten Texashosen, Lederjacken oder buntgestreiften Rollkragenpullovern“ durch die Innenstadt von Dortmund. Auch Gewerkschafter demonstrierten im Jahr des KPD-Verbots in der Bundesrepublik. Ihr Ziel: die 40-Stunden-Woche. Ihre Parole: ‚Samstags gehört Vati mir‘. An der Polydor ging das alles vorbei. Ihre ‚Starparade‘ genannte Werbeplatte (Folge 2) von 1956 hielt Ausblick in die weite Welt: „Reisen Sie mit den neuen Polydor-Schlagern rund um den Erdball, nach Peru, Rom, Paris und durch die schöne Südsee. Unterwegs treffen Sie viele liebenswerte Bekannte: Caterina Valente, Gerhard Wendland, Margot Eskens, Renée Franke, Peter Alexander…“ Entsprechend eröffnete Club Indonesia die Reise mit Steig in das Traumboot der Liebe. Immerhin deutete Illo Schieder mit Bingel-Bangel-Boy-Boogie den Rhythmus der Zeit an. Das paßte aber alles eher zu aktuellen Filmen wie Caterina Valentes ‚Du bist Musik‘ (mit lauter Kurt-Feltz-Titeln) oder ‚Die Hochzeit auf Immenhof‘ und ‚Sissi‘ als zum amerikani…

EAN:4000127171863

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