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Beschreibung
1-CD mit 84-seitigem, gebundenem Booklet (Luxusausführung). 31 Einzeltitel. Spieldauer: 82:59. ‚Schlager im Spiegel der Zeit – 1957‘ Ende der Harmonie Es sah alles wunderbar aus im Jahr 1957. Das Saarland wurde dem Bundesgebiet zugeschlagen, der Wirtschaftsmotor brummte, es herrschte Vollbeschäft…
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1-CD mit 84-seitigem, gebundenem Booklet (Luxusausführung). 31 Einzeltitel. Spieldauer: 82:59. ‚Schlager im Spiegel der Zeit – 1957‘ Ende der Harmonie Es sah alles wunderbar aus im Jahr 1957. Das Saarland wurde dem Bundesgebiet zugeschlagen, der Wirtschaftsmotor brummte, es herrschte Vollbeschäftigung. Damit der Arbeitsmarkt auf Hochtouren blieb, wurden sogar ‚Gastarbeiter‘ angeworben. Das ‚Bundesdorf Bonn‘ war nach zwei Regierungsphasen unter Konrad Adenauer voll als Hauptstadt akzeptiert und galt nicht mehr als Provisorium. Zum ersten Mal schaffte es der mittlerweile 81jährige ‚Alte aus Rhöndorf‘ im Herbst, mit seinem Keine Experimente-Wahlkampf die absolute Mehrheit für die CDU zu gewinnen. Wahlwerbung: „Wir haben wieder was vom Leben, seit Ludwig Erhard Wirtschaftminister in der Regierung Adenauer ist. Das Ziel, das er sich gesetzt hat, heißt: ‚Wohlstand für alle!‘ Die Lohntüte, das Einkaufsnetz bestätigen es…“ Im Einkaufsnetz fanden sich reichlich Importwaren wie Campari und Ketchup, Cinzano und Coca Cola. Der Mann mit der dicken Zigarre, der mit diesem Luxus in Verbindung gebracht wurde, entwickelte sich zum Wahlkampf-Schlager. Wie sicher man sich in der Regierung fühlte, demonstrierte der Verteidigungsminister Franz Josef Strauß, als er dreist Atomwaffen für die Bundeswehr verlangte. Die amerikanischen Truppen in Deutschland mußten sie gar nicht mehr anfordern, sie waren bereits mit den Sprengköpfen ausgerüstet. Es ist ein wenig beachteter Aspekt der Wirtschaftswunderjahre, daß sich in unserem Land dagegen Protest artikulierte. In der ‚Göttinger Erklärung‘ verkündeten 18 Atomwissenschaftler, daß die Bundesrepublik freiwillig auf den Besitz von Atomwaffen verzichten solle, um den Weltfrieden zu sichern. Schon Anfang der 50er Jahre hatte sich eine ‚Ohne mich‘-Bewegung gegen die Wiederaufrüstung formiert. Die Kampagne ‚Kampf dem Atomtod‘ bekam jetzt größeren Zulauf. Die SPD plakatierte im Wahlkampf ‚Keine Wehrpflicht‘. Auf die Rekrutierung für die Bundeswehr wirkte sich das jedoch nicht spürbar aus: Von 93 292 Wehrpflichtigen erklärten sich nur 358 als Kriegsdienstverweigerer. Jugendlichkeit als Programm Interessanterweise machte im selben Jahr Horst Buchholz im Thomas-Mann-Film ‚Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull‘ vor, wie man sich vor dem Wehrdienst drückt. Und ein Hochstapler in Uniform erntete im Kino Begeisterungsstürme: Helmut Käutners ‚Der Hauptmann von Köpenick‘ wurde auf den Berliner Filmfestspielen mit Preisen überhäuft. Kritisch mit dem deutschen Wesen setzte sich auch Wolfgang Staudte in seiner Ost-Berliner DEFA-Verfilmung von Heinrich Manns ‚Der Untertan‘ auseinander, die jetzt im Westen gezeigt wurde. Der Filmmarkt teilte sich damals genauso wie die Schlagerwelt in mehrere Segmente auf. Speziell für die Jugendlichen kam ‚Die Frühreifen‘ mit Heidi Brühl und Peter Kraus ins Kino. Wer unter 20 war, wollte trotz Frühreife aber nicht mehr möglichst schnell erwachsen werden. Mit der legeren Kleidung, mit der modernen Frisur setzte man eigene Akzente. Der Begriff Teenager, der plötzlich auftauchte, machte klar, daß Jugendlichkeit Programm geworden war. Die Designer in der Industrie stellten sich auf die Trends ein: So präsentierte Opel mit dem neuen Kapitän erstmals Heckflossen und üppig Chrom an einem Auto. Mit dem neuen stromlinienförmigen Mignon-Plattenspieler von Philips, auch als ‚Plattenfresser‘ bekannt, hatte man auf Partys das moderne Gegenstück zur altmodischen Musiktruhe in der Hand. 56 Millionen Schallplatten wurden vom Handel abgesetzt, 75 Prozent davon Unterhaltungsmusik. Im Land vertiefte sich der Graben zwischen Althergebrachtem und Modernem – in der Musik hieß das: zwischen „Höllerö-dö-dudel-dö“ und „A-wop-bop-a-loo-bop“. In den Tanzstunden lernte man neben Walzer, Tango, Rumba und Mambo jetzt auch neue Schritte: Blues und Boogie. Wer in der Nazi-Zeit aufgewachsen war, assoziierte damit ‚Negermusik‘. Wie schön waren dagegen doch die zu Strauß-Walzern ausgeführten Paarlauf-Pirouetten des Eislauf-Traumpaares Marika Kilius und Hans-Jürgen-Bäumler. Die beiden gab’s bei Kunstlauf-Wettbewerben im Fernsehen zu bewundern, wie auch der ‚Blaue Bock‘ mit Bembel und Bumsmusik. Samstagnachmittags versammelten sich die Familien vor den mittlerweile eine Million Bildschirmen, um den Hessen beim Äppelwoitrinken zuzusehen. Neu für deutsche Verhältnisse: Die Fernseh-Show ‚Bonsoir, Kathrin‘, in der Caterina Valente sang, tanzte, spielte und moderierte. Die ältere Generation saß am Wochenende im Kino einträchtig bei der ‚Zürcher Verlobung‘ von Helmut Käutner vor der Leinwand: Lilo Pulver und Paul Hubschmid gaben das Liebespaar, für das Die Drei Peheiros Ja, ja die Liebe in der Schweiz sange…
EAN:4000127171870
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