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Beschreibung

1-CD mit 24-seitigem Booklet, 20 Einzeltitel, Spieldauer 76:58 Minuten. .  POLYDOR – ein Name ist Legende. Seit den ‚Goldenen Zwanzigern‘ drehen sich Schellacks, später Vinyl und Compact Discs unter dieser Weltmarke, anfangs mit verschiedenenfarbigen Labels, seit Beginn der 50er Jahre mit de…

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1-CD mit 24-seitigem Booklet, 20 Einzeltitel, Spieldauer 76:58 Minuten. .  POLYDOR – ein Name ist Legende. Seit den ‚Goldenen Zwanzigern‘ drehen sich Schellacks, später Vinyl und Compact Discs unter dieser Weltmarke, anfangs mit verschiedenenfarbigen Labels, seit Beginn der 50er Jahre mit dem unverwechselbaren Orange-Label und den kleinen Sternchen oder mit dem seit 1963 eingeführten Polydor-Rot. Die Achtziger-Jahre Die von den USA ins Rollen gebrachte Disco-Welle hat den Pop in die Arbeiterklasse zurück gebracht. Nun, zu Beginn der 80er Jahre, ist sie auf lauwarm abgekühlt. Weiße Polyester-Anzüge wie der ‚Saturday Night Fever‘-Held John Travolta sie im Film trägt, hatten sich im bundesrepublikanischen Alltag nie ganz durchsetzen können, und verschwinden jetzt gänzlich in Altkeidersäcken. Nietengürtel, Netzstrümpfe und Stilettos, Lederkrawatten und Cowboystiefel, Föhnwellen und bonbonfarbene Aerobic-Anzüge geben den glamourösen Mode-Ton an. In diesem Licht stellt sich die britische Elektro-Pop-Gruppe Visage vor. Mögen manche Kritiker diese Musik (oder gar die ganze Epoche) als blutleer und seelenlos empfinden, so beschert Visage Polydor mit Fade To Grey ab März 1981 über sieben Wochen einen neuen Spitzenreiter. Einen Trend löst die Band mit ihrem Hit allerdings nicht aus. Palästinenser-Tücher, Armee-Parka, Latzhosen und fünfmarkstückgroße ‚Atomkraft? Nein danke!‘-Anstecker gehören zur Dienstkleidung der Friedensbewegten und der Umweltschützer. Die Liedermacher, aber auch der aus England auf den Kontinent schwappende Jazz-Funk von Gruppen wie Shakatak und Level 42 treffen zu großen Teilen ihren Musikgeschmack. Daneben gehören schon am Anfang der Dekade junge Menschen mit bunt gefärbten Haar, Irokesenschnitten, zerschlissener Kleidung von ausgesuchter Hässlichkeit und Doc-Martens-Stiefeln längst zum Straßenbild in der Bundesrepublik. So sieht der Punk aus. Den Punk kann man seit den späten 70er Jahren auch hören. Durch ein von wachsender Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit geprägtes Milieu in Großbritannien hervorgebracht, findet die Punk-Bewegung in Bands wie Siouxie & The Banshees ihr auf Plattenformat gezähmtes Sprachrohr. Gleich zu Beginn der 80er Jahre wogt dann die Neue Deutsche Welle, kurz: NDW über die BRD. Im ganzen Land, vor allem aber in der Berliner Szene, haben sich seit geraumer Zeit immer mehr Gruppen zusammengetan, die die Impulse von Punk und New Wave aufgreifen und ihre Musik mit originellen, unverbrauchten, aufmüpfigen, vor allem aber deutschsprachigen Texten versehen. Die Plattenbranche, zumal von einer allgemeinen Marktsättigung mit einhergehender Absatzkrise gebeutelt, wirbt um die NDW-Bands – wer kann da noch widerstehen? – und schlachtet den Trends aus. Die NDW hat 1982 ihren Höhepunkt erreicht. Das ist das Jahr, als Hubert Kah und Frl. Menke bei Polydor ihre Chartstürmer abliefern. Dabei kommen Hubert Kemmlers Rosemarie und sein Sternenhimmel ebenso wie Franziska Menkes Hohe Berge ohne jegliche ‚No Future‘-Attitüde aus. Der Nonsens siegt über den Frust, und alle können mitgrölen. Doch so schnell wie sich die Neue Deutsche Welle ausgebreitet hatte, ebbte sie 1983 wieder ab, hinterlässt aber Spuren. Es ist nicht nur ein Verdienst des Deutschrock-Pioneers Udo Lindenberg, der ab 1982 Künstler des Hauses ist, sondern auch der Neuen Deutschen Welle, die deutsche Song-Lyrik wieder jugendgerecht eingesetzt und damit chartfähig gemacht zu haben. Davon profitiert beispielsweise Nino de Angelo, der 1983/84 mit dem Zug der friedensbewegten Zeit am Heile-Welt-Schlager vorbeirauscht und mit Jenseits von Eden einen Nummer-1-Hit einfährt. Auch Felix de Luxe, die sich – laut Titel – 1984 in einem Taxi nach Paris aufmachen, oder der bayerische Haindling, der im selben Jahr mit seinem Du Depp daherkommt, sind Beispiele dafür, dass nach der NDW durchaus Deutschsprachiges ohne traditionellem Schlager-Hautgout in der Masse des Angebots bestehen kann – trotz vieler internationaler Superstars. Andererseits kommen jetzt auch Schlager volkstümlichen Zuschnitts hoch, wie beispielsweise Tommy Steiner (Die Fischerin von San Juan) belegt. Seit 1982 klingt alles ganz anders: PolyGram hatte sich als erstes Unternehmen entschlossen, die Compact Disc (CD) auf den Weltmarkt zu spülen. Klangpuristen werfen dem neuen Tonträger anfangs zwar vor, er schneide die Höhen und Tiefen von Aufnahmen ab, doch der Siegeszug des zwölf Zentimeter messenden Silberlings lässt sich nicht aufhalten. Polydor auch nicht. Ehemals als Exportmarke der Deutschen Grammophon Gesellschaft gegründet, wird Polydor 1988 unter dem PolyGram-Dach eine eigenständige Firma.

EAN:4000127165985

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