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Beschreibung
1-CD mit 28-seitigem Booklet, 25 Einzeltitel, Spieldauer 77:26 Minuten. POLYDOR – ein Name ist Legende. Seit den ‚Goldenen Zwanzigern‘ drehen sich Schellacks, später Vinyl und Compact Discs unter dieser Weltmarke, anfangs mit verschiedenenfarbigen Labels, seit Beginn der 50er Jahre mit dem unverw…
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1-CD mit 28-seitigem Booklet, 25 Einzeltitel, Spieldauer 77:26 Minuten. POLYDOR – ein Name ist Legende. Seit den ‚Goldenen Zwanzigern‘ drehen sich Schellacks, später Vinyl und Compact Discs unter dieser Weltmarke, anfangs mit verschiedenenfarbigen Labels, seit Beginn der 50er Jahre mit dem unverwechselbaren Orange-Label und den kleinen Sternchen oder mit dem seit 1963 eingeführten Polydor-Rot. DIE DREISSIGER JAHRE Grammophon-Neuaufnahmen sind Höchstleistungen der Phonotechnik! Kein Nebengeräusch stört den musikalischen Genuss. Das Repertoire ist mit seiner Vielseitigkeit einzigartig auf jedem Gebiet!“ So tönt die DGG 1930 in ihren Anzeigen. Das Angebot ist in der Tat reichhaltig, die Kataloge —getrennt nach Polydor‘ fürs Ausland und ‚Die Stimme seines Herrn fürs Inland — sind kleingedruckte stattliche Wälzer. Eingeteilt nach Qualitäts- und Preisklassen in verschiedene Etiketten-farben, erscheinen hier wie da Opern und Operetten, Märsche, Instrumental- und Tanzmusik, Frauen-, Männer- und Tierstimmen (z. B. der Gesang eines Kanarienvogels), Märchen-, Lach- und Unterrichtsplatten. Allein es fehlen die Käufer. Die Weltwirtschaftskrise Ende 1929 —ausgelöst durch den New Yorker Börsencrash greift um sich und reißt alle mit nach unten. Auch die Polyphonwerke AG nebst Deutscher Grammophon und Polydor sind betroffen. Nach einem Rekordjahr 1929 mit zehn Millionen Platten, produzierten Schall-Umsätze jetzt im gleichen Maße in den Keller wie die all-gemeine Arbeitslosigkeit steigt. Die Grammophon entlässt viele Mitarbeiter in Berlin (Verwaltung) und in Hannover (Fabrik). Der Apparatebau des Unter-nehmens kommt fast gänzlich zum Erliegen. Gewinne kann die Firma ab 1931 nicht mehr ausweisen. Noch über Jahre geht die Talfahrt ungebremst weiter. 1937 übernehmen die Telefunken und die Deutsche Bank gemeinsam die finanziell am Boden liegende Grammophon. Auch die Stimmung in Bevölkerung hat sich geändert. Die oft wilde Ausgelassenheit und Albernheit der früheren Jahre scheint passe zu sein. Die Welt-wirtschaftskrise ist überall im Alltag bis hinein in die einzelnen Familien zu spüren. Firmen machten pleite, weil irre Absatzgebiete wegbrechen. Es folgen Entlassungen der Mitarbeiter. Erst sind einzelne betroffen — bis schließlich das Land von einer vorher nie gekannten Massenarbeitslosigkeit überschwemmt wird. Da ist in den Familien kein Geld für Theater- oder Konzertkarten übrig. Höchstens mal eine billige Kinokarte, um dem Alltag zu entfliehen. Und als die Wirtschaft sich langsam erholt, muss man feststellen, dass sich zwischenzeitlich auch der Publikumsgeschmack geändert hat. Es interessiert nicht mehr, wer „den Käse zum Bahnhof“ rollt oder ob der Papagei nur „harte Eier“ frisst. Von Liebe wollen die Leute hören, von netten Menschen in einer heilen Welt. Lustspiele, Operetten, Tanzmusik und natürlich immer noch das ‚Kino an der Ecke‘ geben nun den Ton an. Zudem hat mit der Einführung des Lichttonverfahrens der Film endlich sprechen und sogar singen gelernt. Bild und Ton können jetzt gemeinsam um das Publikum werben. Und der Pianist, der früher das stumme Bild mit seinen dramatischen oder gefühlvollen Klängen begleitet hatte, ist im Lichtspieltheater überflüssig geworden. Mit dem triumphalen Erfolg des Films `Der blaue Engel‘ (1930) mit Marlene Dietrich kommen schon 1931 an die 150 deutsche Tonfilme in die Lichtspiel-häuser. Die Filmindustrie beginnt zu prosperieren. Und die Musik spielt dazu. Ob Liebesfilm, Krimi oder Verwechslungskomödie, zu allen Filmstoffen liefern rege Komponisten eingängige Melo-dien und Schlager. So partizipiert die DGG am Erfolg des Films. Bald kommen die Film- und die Plattenbranche nicht mehr ohne einander aus. Fast jeder erfolgreiche Darsteller, der in einer Film-operette oder Kinorevue mitspielt, kann jetzt nebenbei Schlagerstar werden. Von der Leinwand herunter auf den Plattenteller, jedem Darsteller seine eigene Schallplatte! Die Lieder der singen-den Mimen haben zwar zumeist den Esprit der 20er Jahre verloren, werden aber dennoch zu Bestsellern bei der DGG im In- und Ausland. Trotz oder vielleicht gerade wegen der wirtschaftlichen Krise grassiert während der 30er Jahre weiterhin das Tanzfieber. Ob im Hamburger Alster-Pavillon oder in den Fährhäusern an der Elbe, ob in München, Düsseldorf oder Köln, in Breslau, Leipzig oder im Berliner `Moka Efti‘ oder Delphi‘: ein flotter Fox wird nie ausgelassen. Die Leute können gar nicht genug bekommen vom Ensembleklang der professionellen Orchester. Die Musiker dieser Kapellen stimmen eine einzigartige Sinfonie der Großstadt an, egal ob sie Swing, Jazz oder Tages-schlager bringen. Und noch ist das Parkett sicher. Nach Hitlers Machtübernahme dünnt die Tanzorche…
EAN:4000127165930
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