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Beschreibung

(3-CD Digipack mit 132-seitigem Booklet, 59 Einzeltitel. Spieldauer: 244:18) Die Jiddische Musik/ Klezmer  fasziniert durch ihre Vielfalt und Lebendigkeit.  Die drei CDs in diesem Box-Set komplettieren die aus vier Folgen bestehende Anthologie ‚Sol Sajn: Jiddische Musik in Deutschland u…

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(3-CD Digipack mit 132-seitigem Booklet, 59 Einzeltitel. Spieldauer: 244:18) Die Jiddische Musik/ Klezmer  fasziniert durch ihre Vielfalt und Lebendigkeit.  Die drei CDs in diesem Box-Set komplettieren die aus vier Folgen bestehende Anthologie ‚Sol Sajn: Jiddische Musik in Deutschland und ihre Einflüsse (1953-2009)‘. An dieser Stelle sei ein Rückblick erlaubt, um zu klären, was die insgesamt 256 auf zwölf CDs verteilten Titel repräsentieren sollen.  Die Herausgeber haben ihr Bestes versucht, wenigstens einen Querschnitt der wichtigsten Künstler, Perioden, Aufnahmen und Stile aus der Welt jiddischer Gesangs- und Instrumentalmusik vorzustellen wie sie in Deutschland zwischen 1953 und 2009 zu hören gewesen ist. Zwei historisch und musikalisch wichtige Gruppen sind auf dieser Sammlung allerdings nicht zu finden: Zum einen sind das Aufnahmen von John Zorn und anderen Künstlern mit über 400 CDs auf seinem Tzadik-Label (aus Lizenzgründen). Zum anderen verzichtete man auf die Aufnahmen mit jiddischer Musik von Dutzenden Gruppen aus ganz Europa und Nordamerika, die einige Verbindungen nach Deutschland haben und deren schiere Zahl den Rahmen dieses Projekts gesprengt hätte. Die Herausgeber bedauern diese notwendigen Auslassungen und empfehlen die Internetsuche, die zu den meisten dieser wertvollen Aufnahmen führt. Die CDs 10 bis 12 befassen sich mit dem Zeitraum von Mitte der neunziger Jahre bis 2009.  Klezmer aus den USA um die Jahrtausendwende Vorwort von Dr. Alan Bern Während der neunziger Jahre kam es zu einer geradezu verblüffenden Vermehrung und Streuung von Klezmer- bzw. Jiddisch-, New-Jewish-Music-, Radical-Jewish-Music-Bands und –Stilen. Das ging so weit, dass die noch 1989 in Deutschland gestellte Frage, „was Klezmer-Musik ist“, schon 1995 mit „Alles und jedes“ beantwortet werden konnte. Laut Giora Feidman, dem berühmtesten Klezmer-Musiker in Deutschland, bezieht sich der Begriff ‚Klezmer‘ auf einen Musiker in einem speziellen emotionalen/geistigen Zustand, nicht jedoch auf jiddisches Repertoire und Stil. Tatsächlich war es so, dass professionelle jiddische Instrumentalisten (Klezmorim) in Osteuropa und den USA unter vielen verschiedenen Kulturen lebten und spielten, was man positiv als musikalische Offenheit oder negativ als Wurzellosigkeit werten konnte. Klezmer-Musik hatte in den Vereinigten Staaten bereits in den dreißiger Jahren einen Großteil ihres ursprünglichen Zwecks im täglichen Leben der jüdischen Gemeinden eingebüßt. Sie wurde von ihrer sozialen Basis losgelöst und wehrlos dem Einfluss aktueller Modeströmungen ausgesetzt. So gab es in den Neunzigern für amerikanische Musiker des Klezmer-Revivals nur wenige Beschränkungen hinsichtlich ihrer kreativen Freiheit. Ihre Musik ging eher auf den Geschmack eines Konzertpublikums ein als auf die Bedürfnisse einer lokalen Gemeinde. Und der Mangel an genügend historischem Wissen über Klezmer-Musik in Deutschland überließ das Schreiben darüber weitestgehend Journalisten oder Band-Promotern, die oft genug romantisierten und Geschichten erfanden, um bei ihren Lesern oder potentiellen Kunden Eindruck zu machen. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt: Der Weltmusikmarkt war entstanden und brachte Möglichkeiten für und Druck auf Klezmer-Musiker mit sich, ein größeres Publikum zu erreichen, dessen Geschmack sie sich anpassten. Nach der Wiedervereinigung reduzierte ein drastischer Rückgang öffentlicher Gelder für Konzerte die Auftrittsmöglichkeiten für Bands, die weniger kommerziell orientiert waren. Der Boom der späten achtziger Jahre hatte zudem – wie vorausgesehen – zu einem Überschuss an Bands in den Neunzigern geführt. Die Folge war eine Übersättigung. Fernsehen, Film und Radio benutzten damals Klezmer-Musik viel zu oft als Hintergrund für alles, was mit jüdischen Themen zu tun hatte, selbst wenn es gar keinen relevanten Konnex gab. Besonders die jüdischen Gemeinden in Deutschland waren verärgert, permanent mit jiddischer Musik identifiziert zu werden, eine Assoziation, die historisch in großem Maße falsch ist. Einige wichtige Kritiker waren nun überzeugt, dass Klezmer-Musik eine Art Betrug war, und benutzten Termini wie ‚Shoa-Biz‘, ‚Judenkitsch‘ und ‚jüdisches Disneyland‘, was maßgeblich zum wachsenden Zynismus hinsichtlich der jiddischen Kultur beitrug. All das führte zu einer verworrenen Situation und wirkte auf die Musik zurück. Doch es gab auch eine durchaus positive Seite: Viele Klezmer-Musiker reagierten erstaunlich kreativ auf dieses Durcheinander. Vom kommerziellen Musikmarkt gedrängt, starke individuelle Persönlichkeiten zu etablieren, fügten sich viele und produzierten Musik von hoher künstlerischer Qualität und in einer überrasche…

EAN:4000127169167

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